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Revolutionär:innen

Marie Goegg-Pouchoulin

geb. Pouchoulin

* 24.5.1826 in Genf, Kan­ton Genf (Schweiz)
† 24.3.1899 in Genf, Kan­ton Genf (Schweiz)

Ers­te Frau­en­recht­le­rin und eine der wich­tigs­ten Vor­kämp­fe­rin­nen für das Frau­en­stimm­recht und die zivil­recht­li­che und poli­ti­sche Gleich­stel­lung der Frau in der Schweiz, Grün­de­rin der „Asso­cia­ti­on inter­na­tio­na­le des femmes“ 

Jean­ne-Marie Goegg-Pouchoulin ist eine der bedeu­tends­ten Vor­kämp­fe­rin­nen für die Gleich­stel­lung der Frau und das Frau­en­stimm­recht in der Schweiz. Es dau­er­te aller­dings noch ein gan­zes Jahr­hun­dert, bis die Schwei­ze­rin­nen dann – 1971 – end­lich wäh­len durf­ten. Ver­hei­ra­tet mit dem badi­schen Revo­lu­ti­ons­füh­rer und deut­schen Revo­lu­ti­ons­flücht­ling von 1848/49, Franz Amand Goegg, setzt sich Jean­ne-Marie unab­läs­sig für die Gleich­stel­lung der Geschlech­ter „auf dem Gebiet der Ent­löh­nung, des Unter­richts, des Fami­li­en­rechts und vor dem Gesetz“ ein. Nach­dem ihr Mann sie ver­las­sen und den größ­ten Teil ihres Ver­mö­gens mit­ge­nom­men hat­te, muss sie sich und ihre drei Söh­ne allei­ne ver­sor­gen. Über­zeugt, dass Frau­en ihre Rech­te nur gemein­sam wir­kungs­voll ein­for­dern kön­nen, grün­det sie 1868 eine der ers­ten inter­na­tio­na­len Frau­en­or­ga­ni­sa­tio­nen, die „Asso­cia­ti­on inter­na­tio­na­le des femmes“. In deren Nach­fol­ge-Orga­ni­sa­ti­on zäh­len pro­mi­nen­te inter­na­tio­na­le Frau­en­recht­le­rin­nen zu den Mit­glie­dern: etwa Jose­phi­ne But­ler (Eng­land), Eli­sa­beth Cady Stan­ton (USA) und Loui­se Otto-Peters (Deutsch­land). Und es gibt Erfol­ge zu fei­ern: Dank einer von Jean­ne-Marie initi­ier­ten Peti­ti­on wer­den Frau­en ab 1872 zum Stu­di­um an der Uni­ver­si­tät Genf zuge­las­sen, kurz dar­auf auch in Bern und Zürich. Außer­dem wird die gesetz­li­che Vor­mund­schafts­re­ge­lung für ledi­ge und ver­wit­we­te Frau­en auf­ge­ho­ben und Post- und Tele­gra­fen­be­ru­fe öff­nen sich auch für Frauen.