Frankfurt am Main
Elf Frauen Jahren im Alter von 18 bis 50 Jahren gründen im Winter 1848/49 den ersten Frauenturnverein in Frankfurt am Main. Damit beweisen diese Frauen aus dem mittleren und gehobenen Bürgertum Mut und revolutionären Kampfgeist. In ihrer Satzung heißt es: „Die Zeit der Rache ist gekommen! Im überwallenden Gefühl unserer angestammten Kraft ergreifen wir muthig die Waffen gegen die Erzfeinde unseres Geschlechtes. Unsere Wahlstatt ist der Turnplatz.“ Die Mitglieder verpflichten sich dazu, zweimal wöchentlich „ungeschnürt in linnener Turnkleidung“ zu turnen. Die Satzung wurde auch in Ausgabe Nr. 28 der „Frauen- Zeitung“ der Frauenrechtlerin Louise Otto veröffentlicht. Nach der Niederschlagung der Revolution wurden 1852 jedoch alle Frankfurter Turnvereine verboten. Nur im neu gegründeten Institut für Heilgymnastik und Orthopädie konnten Frauen weiter turnen. Über diesen Umweg machte Friedrich August Ravenstein (1809–1881), der „Frankfurter Turnvater“, es den Frauen doch noch möglich, sich sportlich zu betätigen. Erst 1891, mehr als 40 Jahre nach der Gründung des Frauenturnvereins von 1848, gab es im Frankfurter Turnverein von 1860 wieder eine eigene Abteilung für Frauen. Mädchenturnen für die oberen Klassen wurde 1850 an der Musterschule erstmals eingeführt. An höheren Mädchenschulen in Preußen wurde Mädchenturnen jedoch erst 1894 obligatorisch, an allen Volksschulen erst nach dem Ersten Weltkrieg.
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