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Revolutionär:innen

Regi­na Mag­da­le­na Wirth

geb. Wer­ner

* 1792
† 17. 5.1871 in Bern (Schweiz)

Deut­sche Akti­vis­tin für Frei­heits­rech­te, Teil­neh­me­rin am Ham­ba­cher Fest, Unter­stüt­ze­rin der Revo­lu­ti­on von 1848/49

Es brauch­te nicht viel, um sich bei den baye­ri­schen Behör­den und dem Zucht­po­li­zei­ge­richt Zwei­brü­cken ver­däch­tig zu machen: Regi­na Wirth orga­ni­siert bei Kirch­weih­fes­ten und Fei­ern Spen­den­samm­lun­gen für ihren Mann und ande­re inhaf­tier­te Teil­neh­mer des Ham­ba­cher Fests vom 27. Mai 1832. Mit den Spen­den muss sie aber auch ihren eige­nen Lebens­un­ter­halt für sich und die Kin­der bestrei­ten. 1833 wird sie des­halb steck­brief­lich gesucht und ein „Ermitt­lungs­ver­fah­ren wegen Teil­nah­me an direk­ter Auf­rei­zung zum Auf­ruhr“ gegen sie ein­ge­lei­tet. Dar­auf­hin flieht sie mit ihren Kin­dern ins fran­zö­si­sche Wei­ßen­burg. Erst zwei Jah­re spä­ter wird das Ver­fah­ren gegen sie ein­ge­stellt. Ihr Mann, der Jurist, Publi­zist und Poli­ti­ker Johann Georg August Wirth (1798–1848) hat­te zusam­men mit Phil­ipp Jakob Sie­ben­pfeif­fer das Ham­ba­cher Fest orga­ni­siert. Er wird ver­haf­tet. Wäh­rend sei­ner Gefan­gen­schaft wid­met sich Regi­na der Wei­ter­füh­rung sei­nes poli­tisch-publi­zis­ti­schen Wer­kes und arbei­tet mit libe­ra­len Buch­händ­lern in der Pfalz zusam­men. Nach sei­ner Flucht aus der Gefan­gen­schaft trifft sich das Ehe­paar im Dezem­ber 1836 in Wei­ßen­burg wie­der und lebt im Exil an immer wech­seln­den Orten. Als 1848 die Revo­lu­ti­on aus­bricht und Johann Wirth Abge­ord­ne­ten der deut­schen Natio­nal­ver­samm­lung in Frank­furt wird, unter­stützt sie ihn bis zu sei­nem Tod am 26. Juli 1848. Sie über­lebt ihren Mann um mehr als zwei Jahr­zehn­te und stirbt am 17. Mai 1871 in Bern.