Rosa für die Mädchen, hellblau für die Jungs? Alles ganz harmlos, alles ganz normal? Oder haben diese stereotypen Vorstellungen Folgen, die unser Leben und Zusammenleben langfristig beeinträchtigen?
Stereotype werden zum Problem, wenn sich scheinbar harmlose Zuschreibungen verfestigen. Denn überholte Vorstellungen, transportiert über Bilder und Sprache, tragen dazu bei, dass strukturelle Ungleichheiten fortbestehen. Sie beeinflussen, welche Schule wir besuchen, welche Ausbildung oder welchen Beruf wir wählen – und auch, wer was im Haushalt macht.
Das Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main startet deshalb 2020 (im Rahmen des EU-Projekts „Gendered Landscapes“) eine Kampagne zum Abbau von Geschlechter-Stereotypen. „Klischeefreie Zone Frankfurt“ will aufräumen mit einengenden traditionellen Denkmustern und neue Bilder finden – jenseits überkommener Zuschreibungen von „typisch Frau“ und „typisch Mann“. In Zeiten, in denen längst überwunden geglaubte Geschlechter-Stereotype ein Revival erfahren, will die Kampagne zum Nachdenken anregen, wie sich mehr Freiheit, Selbstbestimmung und mehr Raum zur Entfaltung für alle Menschen verwirklichen lassen.
Als Frauenreferat ist es unsere Aufgabe, genau hinzusehen und zu intervenieren, wenn vermeintlich harmlose Stereotypisierungen fortbestehen. Wir sind überzeugt: Veränderungen bestimmter Vorstellungen und Erwartungen – auf persönlicher wie auf struktureller Ebene – sind möglich und vor allem nötig! Auf dieser Seite berichten wir, wie wir mit Materialien, Aktionen und Veranstaltungen zum Abbau von Geschlechter-Stereotypen in der „Klischeefreien Zone-Frankfurt“ beitragen werden. Hier gibt es aktuelle Informationen zu Projekten, Initiativen und Terminen sowie Tipps zur genderbewussten Sprache als ein wirksames Instrument für mehr Geschlechtergerechtigkeit.
Nachdem die bundesweit agierende Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte den Comic „Mein Nein meint Nein“ auf ihrer Homepage zur Broschüre der Woche erkoren hat, erreichen das Frauenreferat Anfragen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. „Ein großartiger Erfolg. Wir freuen uns sehr, dass wir bundesweit Impulse setzen und zu mehr Zivilcourage und Diskriminierungsfreiheit beitragen können“, so die Frauendezernentin Rosemarie Heilig.
Im Pixiformat zeigt der Comic „Mein NEIN meint NEIN“ alltägliche Situationen, in denen sexistische Diskriminierung passiert: In der U‑Bahn, der Kneipe, der Küche oder im Skaterpark. Manchmal offensichtlich, manchmal verdeckt oder versteckt. Die Bilder zeigen zugleich, welche Möglichkeiten Menschen haben, auf diese Situationen zu reagieren.
„Der Comic macht Mut und zeigt, wie hingucken, nachfragen und einmischen konkret aussehen kann“, erklärt Gabriele Wenner, Leiterin des Frauenreferates. Das Heftchen passt in jede Hosentasche und eignet sich für die pädagogische Arbeit mit Kindern oder Jugendlichen. Der Comic kann kostenfrei beim Frauenreferat bestellt oder in größerer Stückzahl dort abgeholt werden.
„Mein NEIN meint NEIN“ wurde im Rahmen des zweijährigen Themenschwerpunkts „Respekt. Stoppt Sexismus des Frauenreferats“ entwickelt und erschien zum Frauentag 2017.
Ein Projekt des Frankfurter Frauenreferates in Zusammenarbeit mit der Fotografin Katharina Dubno
Mit dem Fotoprojekt „This is what a feminist looks like – in Frankfurt“ werden Annahmen und Stereotypen darüber, wie Feminist*innen so aussehen gezielt infrage gestellt. Porträtiert sind Feminist*innen, die sich für Gleichberechtigung, Frauen*rechte, Feminismus und gegen Sexismus und Diskriminierung engagieren. Die porträtierten Personen kommen aus der Wirtschaft, aus Politik und Wissenschaft, aus sozialen Bewegungen und Initiativen, Medien oder Mädchen*/Frauen*projekten. Die Fotos entstanden an den Lieblingsorten der Porträtierten, verstärkt durch persönliche Statements. Privates wird politisch, Haltungen werden öffentlich. Jenseits von Klischees präsentieren sich Frankfurter*innen an Plätzen, die sie in ihren feministischen Kämpfen inspirieren. Sie zeigen, wofür sie streiten.
Die Galerie der Personen, die mitmachen, wächst stetig – ebenso wie die Aktionen rund um das Projekt. Next Step: „Take over Braubachstraße“. Mehr Informationen unter Termine und im Flyer.
Sie wollen die Protagonist*innen des Fotoprojektes genauer kennenlernen? Dann sichern Sie sich das Magazin „this is what a feminist looks like – in frankfurt“. Hier finden Sie alle beteiligten Personen mit Fotos und Statements. Ein Magazin voller Mut und Widerständigkeit.
Das Magazin liegt zur Abholung im Frauenreferat für Sie bereit. Kommen Sie gerne zu folgenden Zeiten: Montag – Donnerstag von 10 bis 14 Uhr und Freitag von 10 bis 13 Uhr. Wir geben Ihnen das Magazin dann gerne unter Wahrung der Hygienestandards aus.
Oder holen Sie sich das Magazin im Fotografie Forum Frankfurt ab. Hier liegt das Magazin währen der Öffnungszeiten von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr aus. Denken Sie in beiden Fällen bitte an Ihre Maske.
Im Fotografie Forum können Sie die Abholung direkt mit dem Besuch der Ausstellung „RESISTANCE & SENSIBILITY. COLLEZIONE DONATA PIZZI: WOMEN PHOTOGRAPHERS FROM ITALY“ verbinden. Die Ausstellung ist bis zum 30. August 2020 verlängert undpräsentiert fünf Jahrzehnte Fotografie aus weiblicher Sicht. Weitere Informationen zum Besuch, zur Ausstellung und den aktuellen Öffnungszeiten online unter: Website Fotografie Forum Frankfurt
Die Stadt Frankfurt am Main würdigt mit verschiedenen Preisen und Ehrungen das herausragende Engagement von Einzelpersonen, Gruppen und Institutionen. Neben besonderen Leistungen aus den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Kultur werden auch herausragende ehrenamtliche Aktivitäten ausgezeichnet.
Der Anteil von Frauen liegt bei unter 50 Prozent. Das wollen wir ändern: Auch als Geehrte müssen Frauen sichtbarer werden. Wenn Sie preiswürdige und ehrungswürdige Frauen*, frauenpolitische Gruppen oder Institutionen empfehlen wollen, können Sie sich auf der Webseite der Stadt Frankfurt über Preise und Ehrungen und die Voraussetzungen, die für eine Nominierung wichtig sind, informieren.
Das Frauenreferat und die Stadtbücherei bauen Geschlechterstereotype ab: neuer Medienkoffer mit Materialien ab sofort in der KiBi auszuleihen […]
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