geb. Schaaffhausen
* 29.1.1797 in Köln
† 22.10.1857 in Rom (Italien)
Gelehrte, Archäologin, Mäzenin und berühmte Salonière, Demokratin und Unterstützerin der Märzrevolution 1848 in Köln
Sibylle Mertens-Schaaffhausen wird mit 19 Jahren mit dem sehr viel älteren Bonner Bankier Ludwig Mertens verheiratet und ist mit 31 Jahren Mutter von sechs Kindern. Der ungeliebte Mann teilt ihre wissenschaftlichen und künstlerischen Interessen in keinster Weise, doch die finanziellen Mittel erlauben es, sich aus dem Weg zu gehen. Sie bildet sich selbst in Kunstgeschichte und Archäologie aus, sammelt antike Münzen. Ihr großes Fachwissen machen sie landesweit zur angesehenen Expertin. In ihren exklusiven Salons in Bonn und Rom trifft sich die künstlerische und intellektuelle Elite der damaligen Zeit. Dabei sucht die „Rheingräfin“ vor allem den Austausch mit gebildeten Frauen. Annette von Droste-Hülshoff wird eine enge Freundin, mit Adele Schopenhauer, der Schwester des Philosophen Arthur Schopenhauer, geht sie eine Liebesbeziehung ein, die mit Unterbrechungen fast 20 Jahre andauert. Zugleich liebt Sibylle – die 1848-Revolution unterstützt sie als erklärte Demokratin – auch die demokratisch engagierte, italienische Witwe Laurina Spinola. Als Sibylle Mertens-Schaaffhausen 1857 in Rom stirbt, bleibt von der selbstbestimmten Frau, die sich nicht um die Konventionen ihrer Zeit scherte, nur ihre Korrespondenz. Die hatte sie noch zu Lebzeiten der Universität Bonn vermacht. Ihr Vermächtnis als anerkannte Gelehrtin, die umfangreiche Kunst- und Münzsammlung, die archäologischen Funde und die wertvolle Bibliothek, lassen ihre Kinder versteigern.
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