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Revolutionär:innen

Ama­lie Hofer

geb. Weis­sen­rie­der

* 12.9.1820 in Gen­gen­bach in Baden
† 18.2.1872

Deut­sche Revo­lu­tio­nä­rin und Frei­heits­kämp­fe­rin in Offen­burg, akti­ve Teil­neh­me­rin an der badi­schen Mai­re­vo­lu­ti­on 1849 

Ama­lie Hofer ist über­zeug­te Demo­kra­tin und gehört im badi­schen Offen­burg mit ihrem Mann Johann Hofer (1810–1880) und dem befreun­de­ten Ehe­paar Reh­mann zur oppo­si­tio­nel­len Polit­pro­mi­nenz. Nach der Mai­re­vo­lu­ti­on 1849 bekommt der Jurist von der neu­en revo­lu­tio­nä­ren Regie­rung das Zivil­kom­mis­sa­ri­at über­tra­gen. In die­sem Amt ruft der „Frei­heits-Hans“, wie er genannt wird, zu Samm­lun­gen für die revo­lu­tio­nä­ren Trup­pen auf. Ama­lie unter­stützt ihn dabei. Bis zum Ende der Revo­lu­ti­on orga­ni­siert sie zusam­men mit Nan­net­te Reh­mann für die Kämp­fen­den in der Reichs­ver­fas­sungs­kam­pa­gne gro­ße Sam­mel­kam­pa­gnen und Hilfs­lie­fe­run­gen mit Wäsche, Klei­dung, Näh­zeug und Ver­bands­ma­te­ri­al. Nach der Nie­der­la­ge der Revo­lu­tio­nä­re flüch­tet ihr Mann ins Elsass und wird 1850 in Abwe­sen­heit zu drei Jah­ren Zucht­haus ver­ur­teilt. Außer­dem wird sein Ver­mö­gen beschlag­nahmt und er ver­liert sei­ne Berufs­er­laub­nis. Dar­auf­hin wan­dert er in die USA aus. „Wegen Bet­hei­li­gung an den hoch­ver­räthe­ri­schen Unter­neh­mun­gen“ wird auch gegen Ama­lie ein Straf­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet, nach eini­ger Zeit jedoch ein­ge­stellt. 1851 folgt sie ihm mit den Kin­der nach Hobo­ken bei New York (New Jer­sey). Dort betreibt sie eine Pen­si­on und sichert damit die Fami­li­en­exis­tenz. Nach­dem in Baden eine all­ge­mei­nen Amnes­tie aus­ge­spro­chen wird, kehrt das Ehe­paar 1862 mit den Kin­dern wie­der in die Orten­au nach Baden zurück.