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Revolutionär:innen

Eli­se Fer­di­nan­di­ne Ama­lie Struve

geb. Sie­grist, adop­tier­te Düsar

* 2.10.1824 in Mannheim
† 13.2.1862 in Stap­le­ton auf Sta­ten Island (USA)

Schrift­stel­le­rin, Jour­na­lis­tin, Frau­en­recht­le­rin, Repu­bli­ka­ne­rin, akti­ve Teil­neh­me­rin an der badi­schen Revo­lu­ti­on von 1848/49

Ama­lie Struve ist eine radi­kal­de­mo­kra­ti­sche Revo­lu­tio­nä­rin von 1848/49, frü­he Frau­en­recht­le­rin und Schrift­stel­le­rin. Sei­te an Sei­te mit ihrem Mann, dem badi­schen Revo­lu­tio­när Gus­tav Struve, kämpft sie aktiv bei den repu­bli­ka­ni­schen Auf­stän­den im Groß­her­zog­tum Baden mit. Beim soge­nann­ten Struve-Putsch im Sep­tem­ber 1848 ruft er die deut­sche Repu­blik aus. Ihre Erfah­run­gen aus die­ser Zeit schreibt sie 1850 im Exil in Eng­land in ihren „Erin­ne­run­gen aus den badi­schen Frei­heits­kämp­fen“ nie­der. Nach dem Schei­tern der Auf­stän­de wird Gus­tav zu fünf Jah­ren Zucht­haus ver­ur­teilt, Ama­lie sitzt 205 Tage in Ein­zel­haft. Das hin­dert sie nicht dar­an, nach ihrer Ent­las­sung in den Mai­auf-stän­den von 1849 erneut für Frei­heit, Gleich­heit und eine demo­kra­ti­sche Staats­ord­nung zu kämp­fen. Dabei wird ihr Mann befreit, doch die Revo­lu­ti­on schei­tert. Das Ehe­paar setzt sich nach Eng­land ab und wan­dert 1852 in die USA aus. Dort gehö­ren die Stru­ves zu den soge­nann­ten „For­ty-Eigh­ters“, wie die Flücht­lin­ge der deut­schen Revo­lu­ti­on genannt wer­den: bekannt dafür, dass sie sich auch in der Neu­en Welt poli­tisch enga­gie­ren und für demo­kra­ti­sche Idea­le ein­tre­ten. Ama­lie arbei­tet nun als Schrift­stel­le­rin und Akti­vis­tin, setzt sich für die ame­ri­ka­ni­sche Frau­en­be­we­gung ein und schreibt zum Frau­en­stimm­recht, zu Erzie­hungs­the­men und zur Mäd­chen- und Frau­en­bil­dung. Sie stirbt 1862 im Alter von 38 Jah­ren nach der Geburt ihrer drit­ten Toch­ter in New York.