genannt Annette oder Annett
* 11.9.1813 in Frankfurt am Main
† 17.11.1840 in Bornheim bei Frankfurt
Deutsche Freiheitskämpferin im Zuge der französischen Julirevolution von 1830, aktive Teilnehmerin beim Frankfurter Wachensturm
Im väterlichen Gasthof „Zum Rebstock“ in der Frankfurter Altstadt werden die Geschwister Annette und Friedrich Stoltze früh politisiert. Hier treffen sich die liberalen und demokratisch-republikanischen Oppositionellen im Nachklang zur französischen 1830er-Revolution und diskutieren: Es geht um bürgerliche Rechte, individuelle Freiheiten und politische Mitbestimmung. Friedrich wird der bekannte Freiheitsdichter, Mundartautor und Satiriker. Annette wird zu einer aktiven Kämpferin. So schließt sie sich am 3. April 1833 einer kleinen Truppe von Aufständischen an, die in Frankfurt mit dem Sturm auf die Haupt- und Konstablerwache eine Volkserhebung zur Errichtung einer Republik auslösen wollen. Nach der Niederschlagung des Aufstands tritt Annette einer Hilfsvereinigung bei. Diese versorgt die sogenannten „Aprilgefangenen“ offiziell mit Lebensmitteln, bereitet in Wirklichkeit aber deren Befreiung vor. An mehreren erfolglosen Befreiungsversuchen beteiligt, wird Annette schließlich wegen Konspiration und Beihilfe im November 1834 zu vier Wochen Arrest verurteilt. Weil sie schwanger und in schlechter Verfassung ist, muss sie ihre Haftstrafe erst 1835 nach der Geburt ihres Sohnes verbüßen. Den Vater nennt sie nicht. Fünf Jahre später stirbt Annette Stoltze nach längerer Krankheit, gerade einmal 27 Jahre alt. Friedrich, der seine Schwester sehr verehrt hat, setzt ihrem politischen Engagement und ihrem Mut in seinen Texten und Gedichten ein Denkmal.
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