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Revolutionär:innen

Bet­ti­na von Arnim

geb. Eli­sa­beth Catha­ri­na Ludo­vica Mag­da­le­na Bren­ta­no, auch Bet­ti­ne von Arnim

* 4.4.1785 in Frank­furt am Main
† 20.1.1859 in Berlin

Schrift­stel­le­rin, Zeich­ne­rin, Kom­po­nis­tin, Vor­kämp­fe­rin für sozia­le Refor­men, für die poli­ti­sche Gleich­stel­lung von Frau­en und Jüd:innen sowie für die Abschaf­fung der Todesstrafe

Ihr Buch „Goe­thes Brief­wech­sel mit einem Kin­de“ von 1835 macht Bet­ti­na von Arnim berühmt. Es beinhal­tet die Kor­re­spon­denz der jun­gen Bet­ti­ne mit dem Dich­ter. Auch ihre enge Bezie­hung zur Freun­din Karo­li­ne von Gün­der­ro­de („Die Gün­der­ro­de“, 1839) und zu ihrem gelieb­ten Bru­der Cle­mens Bren­ta­no („Cle­mens Bren­ta­nos Früh­lings­kranz“, 1844) ver­ar­bei­tet sie in Lite­ra­tur. Bet­ti­ne, die nach dem frü­hen Tod der Eltern in Offen­bach bei ihrer Groß­mutter, der Schrift­stel­le­rin Sophie von La Roche, auf­wächst, hei­ra­tet 1811 den Freund ihres Bru­ders, den Schrift­stel­ler Achim von Arnim. Mit ihm strei­tet sie über die Erzie­hung ihrer sie­ben Kin­der, über finan­zi­el­le Fra­gen und über den Wohn­sitz der Fami­lie: Er will aufs Fami­li­en­gut Wie­pers­dorf, sie nach Ber­lin. In der Haupt­stadt beginnt nach Arnims Tod 1831 denn auch Bet­ti­nes Leben als Schrift­stel­le­rin und ihr gro­ßes sozia­les Enga­ge­ment. Sie grün­det ihren eige­nen Ver­lag, die „Arnim­sche Ver­lags­expe­di­ti­on“. Wäh­rend der Cho­le­ra­epi­de­mie pflegt sie Erkrank­te und schreibt dar­über 1843 die Sozi­al­re­por­ta­ge „Dies Buch gehört dem König“. Das Buch wird schnell ver­bo­ten, eben­so wie „Das Armen­buch“, durch das sie in Ver­dacht gerät, „Com­mu­nis­tin“ und Urhe­be­rin des Auf­stands der schle­si­schen Weber 1844 zu sein. Ent­täuscht über die geschei­ter­te Revo­lu­ti­on von 1848/49 ver­fasst sie spä­ter noch ihre „Gesprä­che mit Dämo­nen“, ein Plä­doy­er für die Abschaf­fung der Todes­stra­fe und für die poli­ti­sche Gleich­stel­lung von Frau­en und Jüd:innen.