verh. Meier, gesch. Aston, geb. Hoche
* 26.11.1814 in Gröningen
† 21.12.1871 in Wangen im Allgäu
Schriftstellerin, Vorkämpferin für die demokratische Revolution 1848/49, Kämpferin für die Emanzipation der Frau und sexuelle Freiheit
Früh bekennt sich Louise Aston als Atheistin, Demokratin und Republikanerin und übt heftige Kritik an der Institution der Ehe: Da hauptsächlich aus Versorgungsgründen geschlossen, könne diese kein Hort der Liebe sein, sondern sei für Frauen eine Form der Prostitution. Ihre eigene lieblose, vom Vater 1835 arrangierte Ehe mit dem Fabrikanten Samuel Aston scheitert gleich zweimal: erste Scheidung, Wiederverheiratung und 1844 erneute Scheidung. Danach zieht Louise nach Berlin, lebt unverheiratet mit dem Dichter Rudolf Gottschall zusammen, trägt Männerkleidung, raucht Zigarren. Als sie vertritt, dass es erlaubt sein solle, eine sexuelle Liebesbeziehung zu haben, ohne verheiratet zu sein, wird sie von der konservativen Presse als „Hure“ diffamiert. Außerdem wird sie vom preußischen Staat unter polizeiliche Beobachtung gestellt und 1846 aus Berlin verbannt, weil ihre Lebensweise die politische und gesellschaftliche Ordnung bedrohe. Bei der 1848er-Revolution ist Louise aktiv: Sie dient im preußisch-dänischen Krieg bei den Freikorps in Schleswig, gründet die schnell wieder verbotene Zeitung „Der Freischärler“. 1850 heiratet sie doch noch einmal: den Arzt Eduard Meier. Das Paar zieht nach Bremen, gilt dort aber als gefährliche Radikaldemokraten und wird erneut von Agenten beobachtet. Als Louise mit 57 Jahren an ihrem letzten Wohnort in Wangen/Allgäu stirbt, lässt ihr Mann auf ihren Grabstein eine wilde Rose meißeln.