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Revolutionär:innen

Sus­an Brow­nell Anthony

* 15.2.1820 in Adams, Mas­sa­chu­setts (USA)
† 13.3.1906 in Roches­ter, New York (USA)

Vor­den­ke­rin und füh­ren­de Ver­tre­te­rin der ame­ri­ka­ni­schen Frau­en­rechts- und Wahl­rechts­be­we­gung, Bür­ger­recht­le­rin, Sozialreformerin

Sie ist eine stra­te­gi­sche Den­ke­rin, besitzt enor­me Ener­gie, Dis­zi­plin und eine gro­ße Orga­ni­sa­ti­ons­fä­hig­keit – die­se Fähig­kei­ten machen Sus­an B. Antho­ny zu einer der bedeu­tends­ten Füh­re­rin­nen der US-Frau­en­rechts­be­we­gung im 19. Jahr­hun­dert. Ihr gan­zes Leben ver­bringt sie damit, sich für die Rech­te der Frau­en, das Frau­en­wahl­recht, glei­chen Lohn für glei­che Arbeit und die Abschaf­fung der Skla­ve­rei ein­zu­set­zen. Dazu reist sie her­um, hält lan­des­weit flam­men­de Reden – trotz der Gefahr, dafür in eini­gen Bun­des­staa­ten wegen eines öffent­li­chen Rede-Ver­bots für Frau­en ver­haf­tet zu wer­den. Gemein­sam mit ihrer Freun­din und poli­ti­schen Weg­ge­fähr­tin, der Frau­en­recht­le­rin Eliza­beth Cady Stan­ton, prägt sie die ame­ri­ka­ni­sche Frau­en­rechts­be­we­gung über Jahr­zehn­te. Sie grün­den zusam­men die „Ame­ri­can Equal Rights Asso­cia­ti­on“. Nach­dem afro-ame­ri­ka­ni­sche Män­ner 1870 das Wahl­recht erhal­ten (14. und 15. Ver­fas­sungs­zu­satz), dies Frau­en jedoch nach wie vor ver­wei­gert wird, rufen sie bit­ter ent­täuscht die „Natio­na­le Ver­ei­ni­gung für das Frau­en­wahl­recht“ ins Leben. 1890 schlie­ßen sich unter Susans Füh­rung die zwei kon­kur­rie­ren­den Frau­en­ver­bän­de im Land zur „Natio­nal Ame­ri­can Women’s Suf­fra­ge Asso­cia­ti­on“ zusam­men – mit bis zu zwei Mil­lio­nen Mit­glie­dern. Sus­an B. Antho­ny lei­tet die NAWSA bis 1900 und stirbt 1906 mit 86 Jah­ren. Es soll­te noch 14 Jah­re dau­ern, bis Frau­en durch den 19. Ver­fas­sungs­zu­satz 1920 end­lich das Wahl­recht erhalten. 

„Ich hat­te nie das Gefühl, ich könn­te mein frei­es Leben auf­ge­ben, um die Haus­häl­te­rin eines Man­nes zu wer­den. Als ich jung war, wur­de ein Mäd­chen, wenn es arm hei­ra­te­te, eine Haus­frau und eine Arbeits­skla­vin. Wenn es reich hei­ra­te­te, wur­de es ein Haus­tier­chen und ein Püpp­chen. Den­ken Sie nur, wenn ich mit zwan­zig gehei­ra­tet hät­te, wäre ich 59 Jah­re lang eine Arbeits­skla­vin oder eine Pup­pe gewe­sen. Stel­len Sie sich das vor!“