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Revolutionär:innen

Eli­se Blenker

geb. Eli­sa­beth Agnes von der Aue 

* 1824 in Köthen, Her­zog­tum Anhalt-Köthen
† 15.5.1908 in Mount Ver­non (New York), USA 

Revo­lu­tio­nä­rin, Kämp­fe­rin bei den badisch-pfäl­zi­schen Auf­stän­den 1849

Sie trägt bis­wei­len Män­ner­klei­dung und Uni­form, raucht Zigar­re und ist bewaff­net. Das Leben von Eli­sa­beth Agnes von der Aue, genannt Eli­se, ändert sich mit ihrer Hei­rat radi­kal. Aus der Toch­ter eines evan­ge­li­schen Super­in­ten­den­ten und Ober­pre­di­gers in Köthen bei Leip­zig wird eine „bewaff­ne­te Ama­zo­ne“, eine revo­lu­tio­nä­re Kämp­fe­rin. Ihr Mann, Lud­wig Blen­ker, ein ehe­ma­li­ger Offi­zier, ist 1848/49 in Worms im Vor­stand des demo­kra­ti­schen Ver­eins aktiv. Als sei­ne Wahl zum Bür­ger­meis­ter von der Regie­rungs­be­hör­de abge­lehnt wird, zieht das Ehe­paar Blen­ker an der Spit­ze der Worm­ser Volks­wehr sowie rhein­hes­si­scher und pfäl­zi­scher Frei­scha­ren in den badisch-pfäl­zi­schen Frei­heits­kampf von 1849. Eli­se kämpft aktiv an sei­ner Sei­te und ist an der ver­such­ten Erstür­mung der Fes­tung Land­au in der Pfalz sowie an der Plün­de­rung von Schloss Eber­stein, dem Land­sitz des Groß­her­zogs von Baden, betei­ligt. 1850 wird das Ehe­paar im rhein­hes­si­schen Hoch­ver­rats­pro­zess in Mainz in Abwe­sen­heit zu 18 und 15 Jah­ren Zucht­haus ver­ur­teilt, ihr Mann spä­ter sogar zur Todes­stra­fe. Zu die­sem Zeit­punkt sind die bei­den jedoch bereits in die USA emi­griert. Im ame­ri­ka­ni­schen Bür­ger­krieg enga­gie­ren sie sich noch ein­mal auf Sei­ten der Nord­staa­ten. Eli­se stirbt 1908 im Haus ihrer Toch­ter in Mount Ver­non (New York).