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Revolutionär:innen

Eva Chris­ti­ne Mar­ga­re­te Bunsen

* 1805 in Frank­furt am Main
† 1881 in Frank­furt am Main

Deut­sche Akti­vis­tin im Zuge der fran­zö­si­schen Juli­re­vo­lu­ti­on von 1830 

Mar­ga­re­te Bun­sen ist eine der rund 100 Auf­stän­di­schen in Frank­furt, die am Über­fall auf die Haupt­wa­che (damals Sitz der Stadt­wehr und Gefäng­nis) und auf die Konsta­bler­wa­che (damals Poli­zei­re­vier) betei­ligt sind. Die­ser Frank­fur­ter Wachen­sturm vom 3. April 1833 gilt als eine der spek­ta­ku­lärs­ten poli­ti­schen Aktio­nen des deut­schen Vor­märz. Doch der Ver­such, damit eine all­ge­mei­ne Revo­lu­ti­on aus­zu­lö­sen, schlägt fehl und kann schnell nie­der­ge­schla­gen wer­den. Mar­ga­re­te Bun­sen wird in der Fol­ge ver­hört, doch nicht ver­haf­tet. Ihr Mann Georg Bun­sen, ein libe­ra­ler Päd­ago­ge und Lei­ter eines Erzie­hungs­in­sti­tuts, wird dage­gen zu vier Jah­ren Gefäng­nis ver­ur­teilt. Er und sei­ne zwei Brü­der, die Ärz­te Karl und Gus­tav Bun­sen, zäh­len zu den „unmit­tel­ba­ren Anstifter[n] der Frank­fur­ter Meu­te­rei“. Die drei Söh­ne des Direk­tors der Frank­fur­ter Mün­ze und Stadt­ver­mes­sers Johann Bun­sen, stan­den „an der Spit­ze der Frank­fur­ter Revo­lu­tio­nä­re“ und führ­ten den Wachen­sturm an – zusam­men mit ihren Ehe­frau­en, dar­un­ter Mar­ga­re­te. Die ange­se­he­ne Frank­fur­ter Fami­lie Bun­sen enga­giert sich bereits seit 1830 in der Fol­ge der fran­zö­si­schen Juli­re­vo­lu­ti­on aktiv in der hes­si­schen revo­lu­tio­nä­ren Bewe­gung. Doch erst der März­re­vo­lu­ti­on von 1848 wird kurz­fris­tig gelin­gen, wofür Mar­ga­re­te beim Frank­fur­ter Wachen­sturm 1833 noch ver­geb­lich mit­kämpf­te: der Sieg über die Fürs­ten­häu­ser und Stän­de­re­gie­run­gen und ers­te Parlamentswahlen.