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Revolutionär:innen

Fan­ny Hensel

geb. Zip­po­ra Men­dels­sohn, getauft als Fan­ny Cäci­lia Men­dels­sohn Bartholdy

* 14.11.1805 in Hamburg
† 14.5.1847 in Berlin

Deut­sche Kom­po­nis­tin, Pia­nis­tin, Diri­gen­tin, Konzertorganisatorin

Obwohl Fan­ny genau wie ihr Bru­der Felix Men­dels­sohn Bar­thol­dy alle Vor­aus­set­zun­gen für eine gro­ße Musik­lauf­bahn mit­bringt, wird ihr eine öffent­li­che Kar­rie­re von ihrer Fami­lie nicht zuge­stan­den. Ihr bleibt nur der pri­va­te Raum der „Sonn­tags­mu­si­ken“, die sie mit gro­ßem Erfolg in Ber­lin ver­an­stal­tet. Fan­ny diri­giert und beglei­tet Chor-Kon­zer­te und führt gemein­sam mit befreun­de­ten Musi­kern Ora­to­ri­en, Opern­ari­en und Kam­mer­mu­sik auf hohem Niveau auf. Hier tref­fen sich berühm­te Per­sön­lich­kei­ten wie die Brü­der Hum­boldt, Franz Liszt, Cla­ra Schu­mann, Johan­na Kin­kel oder Hein­rich Hei­ne. Dabei kom­po­niert Fan­ny Hen­sel, sie hei­ra­tet 1829 Wil­helm Hen­sel, auch selbst: Lie­der, Kla­vier­wer­ke, Kan­ta­ten, ein Ora­to­ri­um und ver­schie­de­ne Kam­mer­mu­sik­wer­ke, wie ein Streich­quar­tett, ein Kla­vier­quar­tett und Stü­cke für Vio­li­ne und Kla­vier. Zu ihren heu­te bekann­tes­ten Wer­ken zäh­len das Kla­vier­trio op. 11 und der Kla­vier­zy­klus »Das Jahr«. Die Idee, die 12 Mona­te eines Jah­res musi­ka­lisch dar­zu­stel­len, war zu ihren Leb­zei­ten ein­ma­lig. Über 500 Musik­stü­cke kom­men so zusam­men. Erst spät fin­det Fan­ny den Mut, ihre Kom­po­si­tio­nen – gegen den aus­drück­li­chen Wil­len ihres Bru­ders – dru­cken zu las­sen. Ab 1846 erschei­nen Lie­der für eine Sing­stim­me mit Kla­vier, Chor­lie­der a cap­pel­la und Kla­vier­stü­cke als op. 1 bis 7. Zu wei­te­ren eige­nen Ver­öf­fent­li­chun­gen kommt es jedoch nicht mehr: Am 14. Mai 1847 erliegt Fan­ny Hen­sel wäh­rend der Pro­be zu einer ihrer Sonn­tags­mu­si­ken uner­war­tet einem Schlaganfall.