geb. Obermüller, verwitwete Obermüller
* 5.4.1817 Karlsruhe-Durlach
† 20.5.1893 Oberweiler im Schwarzwald
Publizistin, Pensionswirtin, Frauenrechtlerin, Freiheitskämpferin, Vorkämpferin für die politische Gleichstellung von Frauen
Politische Freiheit, rechtliche Gleichheit, eine demokratische Gesellschaftsordnung in einer gesamtdeutschen Republik – und die Gleichstellung von Frauen: Dafür engagiert sich Henriette Obermüller in der badischen Revolutionsbewegung 1848/49 zusammen mit ihrem Vetter und ersten Mann Gustav. Sie ist Präsidentin des Demokratinnen-Vereins und Mitglied des Durlacher Bürgervereins, hält Reden für die Republik und nimmt am Süddeutschen Demokratentag in Ettlingen teil. Nach der Niederschlagung der Revolution, einer Anklage wegen Hochverrats und dem Tod ihres Mannes zieht sie sich aus dem politischen Kampf zurück. 1854 heiratet sie ein zweites Mal: den Demokraten und ehemaligen Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung, Jakob Venedey. Sie wird Mutter zweier Söhne, baut sich 1860 zur Sicherung des Familieneinkommens eine neue Existenz als Geschäftsfrau und Pensionswirtin in Oberweiler im Schwarzwald. Wenig später schaltet sie sich jedoch wieder in die Politik ein. Der monarchisch-militaristischen Einigungspolitik von oben – unter preußischer Führung – tritt sie mit ihrem Mann Jakob entschieden entgegen. Am Ende des Jahrzehnts wendet sie sich verstärkt der Frauenemanzipation zu. Als „badische Achtundvierzigerin“, unbeirrte Republikanerin und später als Publizistin und Frauenrechtlerin erwirbt sich Henriette Obermüller-Venedey schon zu Lebzeiten einen hervorragenden Ruf bei ihren politischen Weggefährt:innen.
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