geb. Schwabe
* 11.12.1806 in Bremerlehe, heute Bremerhaven
† 10.10.1884 in Hamburg
Lehrerin, Erzieherin, Förderin der Frauenbildung und der Kindergarten-Idee von Fröbel
Johanna Goldschmidt betritt die öffentliche Bühne im Alter von 40 Jahren. Bis dahin erzieht die Hamburgerin, die mit einem jüdischen Kaufmann verheiratet ist, acht Kinder. Sie zählt zu den aktiven Teilnehmerinnen der 1848-Revolution und nimmt sich zum Ziel, die „schroffen Vorurteile zwischen Jüdinnen und Christinnen“ zu überwinden. So gründet sie im April 1848 zusammen mit jüdischen, freireligiös orientierten und christlichen Bürgerinnen einen interkonfessionellen „Socialen Frauenverein zur Ausgleichung confessioneller Unterschiede“, der arme Frauen unterstützt. 1849 folgt die Gründung des „Allgemeinen Bildungsvereins deutscher Frauen“. Das Ziel: die Ausbildungsmöglichkeiten von Frauen erweitern und so ihre gesellschaftliche Stellung heben. Als Anhängerin der Reformpädagogik Friedrich Fröbels setzt sie sich auch für eine freiheitliche Kindererziehung ein und wird dafür diffamiert. Nach dem Scheitern der Revolution werden Kindergärten 1851 als „Brutstätten der Demokratie“ verboten. Auch eine von ihr unterstützte informelle Schule, wo Kinder erwerbstätiger Mütter unterrichtet werden, wird 1852 polizeilich geschlossen, jedoch unter ihrer Leitung 1856 wieder eröffnet. Um Mädchen den sozialen Aufstieg zu ermöglichen, schafft sie im von ihr geleiteten Hamburger Fröbelseminar neue Ausbildungsmöglichkeiten, etwa für Kindergärtnerinnen. Das Bildungsinstitut wird Vorbild für ähnliche Einrichtungen in anderen deutschen Städten und wird nach Statuten und Lehrplänen angefragt.
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