Karoline Rosalia Franziska Freifrau von Perin-Gradenstein, geb. von Pasqualati
* 12.2.1806 in Wien (Österreich)
† 10.12.1888 in Wien (Österreich)
Pionierin der österreichischen Frauenrechtsbewegung; 1848er-Revolutionärin in Wien, Vorkämpferin für die Gleichberechtigung von Frauen, Fotografin
Der „Wiener demokratische Frauenverein“, den Karoline von Perin-Gradenstein gründet, existiert nur knapp zwei Monate – bis zur Niederschlagung der Revolution am 31. Oktober. Die Gründung von Österreichs erstem Frauenverein, der explizit politische Ziele – und nicht wohltätige – verfolgt, ist eine direkte Reaktion auf die „Praterschlacht“ in Wien, bei der im August 1848 die erste Arbeiterinnen-Demonstration blutig niedergeschlagen wird: mit Toten und hunderten Verletzten. Die überwiegend adeligen und bürgerlichen Frauen um ihre Präsidentin Karoline von Perin-Gradenstein solidarisieren sich mit den Arbeiterinnen, fordern die politische Gleichberechtigung von Frauen sowie bessere Bildung für alle Frauen und Mädchen. Die demokratischen Ziele der revolutionären Bewegung unterstützen sie mit einer Petition für die Einberufung des „Landsturms“ zur Verteidigung gegen die kaiserlichen Truppen und demonstrieren dafür vor dem Reichstag. Nach dem Scheitern der Revolution wird das Fluchtversteck von Karoline und ihrem Lebensgefährten Julius Becher verraten. Er wird standrechtlich erschossen, sie in Haft schwer misshandelt und für psychisch krank erklärt. Ihr gesamtes Vermögen wird konfisziert und auch das Sorgerecht für ihre drei Kinder wird ihr entzogen. Im Exil in München distanziert sie sich in ihren Memoiren „Ungedruckte Aufzeichnungen“ von ihren politischen Aktivitäten und darf nach Wien zurückkehren. Dort zieht sie sich aus dem politischen Leben zurück und arbeitet als Fotografin.
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